Geschichten die nur das Leben schreibt
Die Weltmeisterschaft 2015 führte mich an einen Ort, an dem ich vor 9 Jahren meine erste WM Medaille gewinnen konnte. Die sportlichen Aktivitäten fanden zwar diesmal an einem anderen Ort statt,
doch erneut war unser Hotel das Gran Bali Hotel, mit sovielen Erinnerungen an vergangene Erfolge. Es war sehr interessant zu merken, wie schnell doch fast 10 Jahre vergehen können, wenn es einem
auf einmal so vor Augen geführt wird. Es ist beeindruckend zu erkennen, was man erlebt und was erreicht hat, wenn man nach so langer Zeit an ein und denselben Ort zurückkehrt.
Gemeinsam mit Ioannis hatte ich diesmal einen neuen Teamkollegen mit an Bord, Erol Alp. Ein langjähirger Freund, der den Geist der Kampfkunst wie kaum ein anderer rhetorisch wieder geben kann.
Doch das keine Zeit für Gedanken an die Vergangenheit oder für Rhetorik ist, merkten wir spätestens als wir die Poollisten sahen. Eine unglaublich stark besetzte Weltmeisterschaft mit allem Rang
und Namen.
Die Eröffnungsfeier war wohl die Beste, die ich bei all meinen Weltmeisterschaften erlebt habe. Beginnend mit einem Marsch der Nationen durch die Stadt, begleitet von der örtlichen Polizei vorbei
an gesperrten Straßen, ging es zum Strand von Albir. Hier erwartete uns eine spektakuläre Show mit einem Gesangsauftritt, dem Kanadischen Show Team mit einer spektakulären Darbietung, der
Vorstellung der Weltmeisterschaften 2016 und abschließend einem beeindruckenden Feuerwerk über dem Strand. Spätestens jetzt, war der Fokus zu 100% da.
Die Motivation und Konzentration war auch bitter nötig. Selten habe ich eine WM erlebt, bei der minimale Fehler auf Grund der Leistungsdichte der Sportler so konsequent bestraft wurden. Ein
falsches Zucken = Game Over. Wahnsinn. Ich war selbst als Kampfrichter für die Deutsche Nationalmannschaft aktiv und es war wirklich kein einfacher Job. Nicht umsonst hatte ich am Ende der Woche
fast 40 Kampfrichter Stunden in vier Tagen auf der Uhr.
Mit meinen Leistungen bin ich mehr als zufrieden. Nach einem Jahr Wettkampfpause in 2014 wusste ich, dass die Vorbereitung diesmal noch wichtiger den je sein wird und dementsprechend habe ich
trainiert. Ich war froh über die Qual, den ich konnte mich im Einzel und mit meinem Team für das Finale qualifizieren. Zweimal Bronze konnte ich am Ende gewinnen, über die ich sehr, sehr
glücklich bin.
Die Wettkampfpause letztes Jahr hat mir sehr gut getan, das Auge des Tigers ist wieder da! Jetzt bin ich bereit für die nächsten Herausforderungen - meine Reise ist noch nicht zu
Ende...:-)